Buchweizenknödel mit Lauchschmalz #rezept #südtirol #gourmetguerilla

I love Südtirol: Schwarzplentene Käseknödel mit Lauchschmalz und Speckkrautsalat

Buchweizenknödel mit Lauchschmalz #rezept #südtirol #gourmetguerilla6 Mädels, 4 Tage, 1 Kleinbus, 1 Stadt, Unmengen regionaler Spezialitäten und köstlicher Wein: Unser I-love-Südtirol-Escape 2013 war eine Druckbetankung mit den allerschönsten Eindrücken einer großartigen Region. Kein Wunder, dass ich mich spontan verliebt und ein Stückchen von meinem Herzen in der pittoresken Stadt Bozen gelassen habe.

Eines ist übrigens ganz klar: Ich muss wiederkommen. Warum? Dafür gibt es mindestens ein Dutzend Gründe.

Grund 1: Heiße Knödelliebe

Die traditionelle Südtiroler Küche ist bodenständig und nach wie vor von den Grundnahrungsmitteln geprägt, die die Leute früher (und auch heute noch) selbst produzieren konnten. Die Speisen aus Mehl oder Getreide, Milch, Käse, Speck und Gemüsen sind nicht kapriziös oder kompliziert, sondern bezaubern mit ihrer Einfachheit. Damals ging es hauptsächlich um das Sattwerden mit kleinen Mitteln. Heute ist gerade diese mit guten Produkten umgesetzte Einfachheit bezaubernd.

Knödel aus grobem Schwarzplent– so heißt Buchweizen in der Region – haben es mir ganz besonders angetan. Sie haben ein überraschend nussiges und herzhaftes Aroma. Der erste Buchweizenklos meines Lebens schwamm übrigens in einer hausgemachten delikaten Rinderbrühe und hat mich total umgehauen. Ein ganz einfacher und klarer, sehr sehr köstlicher Geschmack: Klos, Rinderbrühe – das wars. Ich hätte endlos weiteressen können. Bedauerlicherweise sind die Kandidaten sehr sättigend und nach zwei Knödeln ist bei den allermeisten Leuten vermutlich Schluss. Bei mir auch. Leider.

Das Buchweizenmehl war ursprünglich tatsächlich eher ein Arme-Leute-Essen. Wer sich das teure, weiße Mehl nicht leisten konnte griff auf Buchweizen zurück. Und auch ich habe auf Buchweizen zurückgegriffen.

In meinem Handgepäck befand sich auf dem Rückflug nämlich (unter anderem) ein Kilo Buchweizenmehl. Das löste dann prompt eine kleine Kontroverse mit den Sicherheitsbeamten am Münchener Flughafen aus. Die Müchener sind ja eher als streng verschrien und ich erfuhr bei anderer Gelegenheit schon einmal das zweifelhafte Vergnügen, ein Fläschchen sündhaft teuren Augenmakeupentferner in eine Entsorgungstonne werfen zu dürfen: Das müssen Sie wegwerfen. – Aber der ist ja mehr als halb leer – das sind doch niemals 50 ml! – Jaha, aber die Flasche an sich fasst 150 ml. Sie könnten ja etwas hineinfüllen! – Was soll ich denn da hineinfüllen? Terroristisches Pipi? – Wenn Sie fliegen wollen, werfen Sie jetzt sofort die Flasche in die Tonne da! – F…ck! *piiiiieeeeep* ufhgakdjdfhasdnnnn!!!! Ich bin dann geflogen. Ohne meinen Augenmakeupentferner. Und auch dieses Mal hatte ich mich gedanklich schon auf das Schlimmste eingestellt.

Aber der gute Bozener Spirit schien noch weiter zu wirken. Was haben Sie denn da im Handgeäck? Ist das etwa eine Kerze? – Nein, das ist ein Kilo Mehl. – Was? Bitte sofort die Tasche öffnen! – *seufz* Das ist Buchweizenmehl. Wir kommen gerade aus Südtirol und ich musste das unbedingt mitnehmen. Ich gebe zu, es ist etwas ungewöhnlich … – Aber i wo. SIe können passieren. Guten Flug! Herzige Menschen diese Münchener. Irgendwie.

Und so konnte ich zu Hause dann tatsächlich das leckere Rezept mit original importiertem Mehl ausprobieren und mich sofort wieder total bozenlike fühlen: Die Knödel sind mit würzigem Bergkäse gefüllt und werden mit aromatischem, in Butter gedünstetem Lauch getoppt. Der Speckkrautsalat sorgt für ein spritziges Gegengewicht zu den nussigen Knödeln. Eine perfekte Kombi! Die sich übrigens auch mit Buchweizenmehl aus dem Bioladen um die Ecke herstellen lässt, ne.

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Speckkrautsalat und Lauchschmalz #rezept #gourmetguerilla #südtirol

Und so geht´s für 4 Personen:

Mit Bergkäse gefüllte Buchweizenknödel
In einem großen Topf Salzwasser zum Sieden bringen. 100 g altbackenes Weißbrot in Würfel von ca. 1 cm Kantenlänge schneiden. Mit 300 g grobem Buchweizenmehl, 50 g sehr fein geschnittenem Lauch, 60 g fein gehobeltem Kohl, 1 ordentlichen Prise Salz, 1/2 Bund gehacktem Schnittlauch und 300 ml Wasser zu einem festen Teig verkneten. 100 g Südtiroler Bergkäse in Wüfel von ca. 2 cm Kantenlänge schneiden. Etwas Teig in die Handfläche geben, einen Käsewürfel in die Mitte legen, mit dem Teig umhüllen und zu Knödeln formen. Die Größe sollte dabei irgendwo zwischen einem Tischtennis- und Tennisball liegen. Die Knödel in dem Salzwasser ca. 20 Minuten kochen.

Lauchschmalz
1/2 Stange Lauch waschen, putzen und in feine Ringe schneiden. 50 g Butter in einer Pfanne schmelzen und den Lauch darin ca. 10 Minuten auf kleiner Hitze braten, bis er leicht gebräunt, weich und süß ist.

Speckkrautsalat
200g Weißkohl mittelfein hobeln und in eine Schüssel geben. 50 g Südtiroler Speck (ersatzweise Schinkenspeck oder Bauchspeck) in feine Streifen schneiden und in einer Pfanne mit 3 EL neutralem Öl braten bis er gebräunt ist. Mit Weißweinessig ablöschen und mit 1/2 Tl gemahlenem Kümmel, Salz und Pfeffer würzen. Die heiße Marinade über den Kohl geben und gut vermischen.

Anrichten
Etwas Krautsalat auf Teller geben, jeweils einen Knödel daraufsetzen und mit einem Löffel Lauchschmalz toppen.

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Der Käse zerfliesst eigentlich überaus appetitlich beim Teilen der Knödel. Leider musste ich einen kalten Knödel nach dem eigentlichen Essen fotografieren –  der Mann und das Kind hätten mir sonst nicht verziehen, ihr versteht schon.

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Info: Vielen Dank an den Tourismusverband Südtirol für die liebevolle Organisation und Betreuung vor Ort und an Florian für seinen immerwährenden Hotspot (den besten und stärksten, ist klar) sowie seine unendliche Geduld mit 6 dauerfotografierenden Mädels.

 

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GourmetGuerilla – Schwarzplentene (Buchweizen) Käseknödel mit Lauchschmalz und Speckkrautsalat