Shirataki in Uiegencarbonara | GourmetGuerilla.de

Shirataki (oder Spaghetti) in Ziegencarbonara mit Knusperstern

Heute schlage ich mal frech gleich *ZACK!* zwei Fliegen mit einer Klappe. Ich wollte Euch nämlich (1. Fliege) unbedingt unsere Neuentdeckung Shirataki* vorstellen. Seit Ihr schon mal darüber gestolpert? In Asien isst man sie bereits seit Ewigkeiten gern und regelmäßig. In Amerika ist sie seit vielen Jahren ein Verkaufsschlager. Nur Europa schlummert noch weitestgehend ahnungslos als shiratakifreie Zone vor sich hin. Aber jetzt hat sie den Weg in meine Küche gefunden, die spannende Nudel.

Aha, eine Nudel. Jetzt sehe ich Euch schon ungeduldig rumrutschen: Was ist denn jetzt so toll daran? Diese Nudel bringt nicht nur einen wunderschönen Namen mit – Shirataki beudetet übersetzt “weißer Wasserfall” –  sondern unterscheidet sich außerdem grundlegend von allen anderen Nudelprodukten: Sie enthält nämlich sehr wenig Kalorien, so gut wie keine schnell verwertbaren Kohlenhydrate, ist glutenfrei, zudem sehr sättigend und braucht genau 1 Minute Kochzeit. Was für ein spannendes Natur-Produkt! Wie kann das sein, fragt man sich da völlig zurecht. Und warum kennen wir das nicht?

Shirataki wird nicht aus Getreide hergestellt, sondern aus der Wurzel der Teufelszunge, einer in Asien weit verbreiteten Pflanze. Aus der zu Mehl verarbeiteten Wurzel werden verschiedene Produkte hergestellt, die Grundzutaten in vielen beliebten asiatischen Gerichten sind. Überlichweise werden die Nudeln als Suppen- oder Eintopfeinlage geschätzt. Sie sehen aus wie dicke Glasnudeln und verfügen über so gut wie keinen Eigengeschmack. Dafür nehmen sie um so besser die Aromen der Gerichte auf.

Das schneeweiße tallentierte Super-Dingen hat natürlich auch einen kleinen Haken. Klar. Wer die Shirataki nämlich im direkten Vergleich zu einer Hartweizenpasta probiert, wird vermutlich erst einmal etwas enttäuscht sein. Der Biss ist nämlich sehr viel knackiger und erinnert eher an Gemüse, als an die uns bekannten italienischen Nudeln. Aber gerade diese Konsistenz wird in Asien sehr geschätzt. Wenn man sich damit einmal angefreundet hat, kann man mit Shirataki auch viele spannende Sachen für den europäischen Geschmack anstellen.

Und damit wären wir dann auch bei „Fliege Nummer 2” angekommen: Bei der wunderschönen schneeweißen Farbe der asiatischen Nudel habe ich sofort an Uwes Blogevent „Cookbook of Colors” gedacht (ja, tatsächlich schon wieder DER Uwe). HighFoodality lässt nämlich dieses Jahr nach Farbe kochen. Jeder Monat hat eine andere Farbe und der Januar ist – wie passen – Weiß!

Daher kommt hier für Euch und für Uwe dieses unglaublich schmatzige Nudelgericht: Shirataki in Ziegencarbonara mit Knusperstern. Ihr könnt das ganze natürlich auch mit normalen Spaghetti zubereiten. Diese dann einfach nach Packungsanweisung kochen.

Da die Shirataki viel Soße braucht, bin ich von dem ganz klassischen Carbonara-Rezept (nur Speck, Ei und Käse) abgewichen und habe der Sache ein Schlückchen Sahne gegönnt. Zusammen mit etwas Zwiebel und Knoblauch macht der aromatische Ziegenkäse in der Soße dann einen fantastischen Job …

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Hier kommt das Rezept für Shirataki (oder Spaghetti) in Ziegencarbonara mit Knusperstern:

(für 1 Person)
1 Zwiebel
und 1 Knoblauchzehe pellen und fein hacken. In einer kleinen Pfanne ein paar Tropfen Olivenöl erhitzen und 2 EL Schinkenwürfel darin langsam braten. Wenn die Schinkenwürfel leicht gebräunt sind, gehackte Zwiebel und Knoblauch dazugeben und auf mittlerer Hitze glasig dünsten.

Mit 1 guten Schluck trockenen Weißwein ablöschen und mit ein paar Umdrehungen Pfeffer würzen. Ein paar Minuten köcheln lassen, bis der Wein fast verkocht ist. Dann 1/2 Becher Sahne zugießen und kurz köcheln lassen, bis die Soße leicht eindickt. 3 EL geriebenen aromatischen Ziegenkäse (eine schnittfeste Sorte) zur Soße geben und schmelzen lassen.

1 Packung Shirataki-Nudeln (100 g) öffnen, das Wasser abgießen und gut unter fließendem Wasser spülen. (Keine Sorge, der ganz leichte Fischgeruch verfliegt beim Kochen vollständig.) In einem Topf Wasser zum Kochen bringen, salzen und die Nudeln 1 Minute darin kochen. Sollten die Nudeln mal länger kochen, hat das praktischerweise keinen Einfluss auf die Konsistenz. Das ist prima, falls das Kochtiming mal nicht hinhaut.
Oder: 100 g normale Spaghetti nach Packungsanweisung kochen.

Die Nudeln abgießen, gut abtropfen lassen und in die Soße geben. Ein paar Minuten in der Soße ziehen lassen, damit die Nudeln den wunderbaren Geschmack aufnehmen können.

Wer Spaß an Dekoration hat, bastelt in der Zeit noch schnell einen Knusperstern: 1 Plätzchenausstecher aus Metall (z.B. einen Stern) in eine heiße Pfanne stellen und mit 2 EL geriebenem Ziegenkäse füllen. Wenn der Käse komplett geschmolzen ist und blubbert, noch 2 Minuten weiter braten. Dann die Pfanne vom Herd nehmen und kurz abkühlen lassen. Den Käsestern vorsichtig aus dem Ausstecher lösen und auf den Nudeln anrichten. Dazu machen sich kleine Ziegenkäsesternchen auf dem Tellerrand auch noch ganz toll.