Wie großartig ist es eigentlich, wenn ein einzelnes Gericht absolut jede ethisch-moralische Haltung beim Thema Essen locker mitmacht und obendrein auch noch entwaffnend grenzübergreifend funktioniert? Ein Gericht, das bei Liebeskummer übrigens mindestens so wichtig ist wie bei einem ausgewachsenen Kater? Das Veganer ebenso glücklich macht, wie Steakliebhaber? Das Kleinkinder auf jeden Fall so hartnäckig lieben wie Golden Agers? Das in Frankreich genau so unverrückbar zu Muscheln gehört, wie in Amerika zum Burger oder in Deutschland zur Currywurst? Geben wir es doch einfach zu: Pommes sind ein echtes Geschenk. Jeder liebt sie, jeder will sie. Und am aller-allerliebsten will man sie doch mit der vollen Ladung rot/weiß – als Pommes Schranke, wie man im Ruhrgebiet liebevoll sagt.

Wie so oft gibt es – natürlich, natürlich – auch hier einen Haken. Kann ja nicht anders, ne. Wäre ja sonst auch zu schön. Der Haken ist gleichzeitig auch der Grund, warum Pommes ein internationaler Allround-Star geworden sind: Die Kombination von leicht süß schmeckenden Kohlenhydraten mit Salz, Fett und einer leicht krossen Konsistenz ist einfach unwiderstehlich. Und leider ziemlich ungesund. Zumindest, wenn man der heißen Pommes-Liebe zu oft frönt.

Darum machen wir heute mal auf Pommes-Gesundheit: Die Kartoffeln werden gegen Kürbis getauscht, der stark zuckerhaltigen Tomatenketchup gegen eine fruchtige Mango-Alternative und die vollfette Mayo gegen einen pikanten Joghurt-Dip. Das ganze ist natürlich kein einhundertprozentiger Kartoffel-Pommes-Klon, hat aber seinen ganz eigenen, leckeren Charme. Ich habe den unumstößlichen Beweis: Das Kind findet diese Pommes supertoll und mag sogar die Mayo-Alternative mit (Achtung!) Ziegenjoghurt. Und was ein Siebenjähriger mag, das kann doch nicht verkehrt sein, oder?

Hier kommt das Rezept für Kürbispommes Schranke mit Mangoketchup und Ziegendip

Kürbispommes
1Hokkaidokürbis waschen, Stil und Blüte abschneiden und in der Mitte teilen. Die Kerne und das Heu mit einem großen Löffel herauskratzen. Den Kürbis erst in Scheiben und dann in pommesgroße Stäbchen schneiden. Die Kürbisstäbchen in einer Schüssel mit je 1–2 TL mildem Currypulver und Salz sowie schwarzem Pfeffer würzen. 1 EL Olivenöl zugeben und alles sorgfältig vermischen, bis die Kürbispommes von einer gleichmäßigen Gewürzschicht überzogen sind. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech geben und im Backofen bei 180 C° ca. 20 Minuten backen. Nach 15 Minuten schon mal probieren, ob die Pommes gar sind.

Rot (Mangoketchup)
1 reife Mango schälen, das Fruchtfleisch vom Kern schneiden und würfeln. 2 Tomaten und 2 Zwiebeln ebenfalls würfeln. Mango, Tomaten und Zwiebeln zusammen mit 1 EL Zucker, 45 ml Apfelessig, Salz, Pfeffer, 1TL Paprikapulver edelsüß, 1 TL geriebenen Ingwer und etwas Curry in einen kleinen Topf geben. Auf sanfter Hitze aufkochen und unter gelegentlichem Rühren ca. 10 Minuten köcheln lassen, bis eine dickliche, leicht stückige Soße entsteht. Eventuell noch mit Salz und Essig abschmecken. Abkühlen lassen. Wer mag, kann den Ketchup anschließend auch noch pürieren.

Weiß (Pikanter Ziegendip)
1 Becher Ziegenjoghurt mit Salz, Pfeffer, 1 TL Olivenöl und je einem ½ TL gehackter Knoblauchzehe, geriebener Zitronenschale und Rosmarin vermischen.

Die Pommes mit dem Mangoketchup und dem Ziegendipp servieren. Nicht so experimentierfreudige Pommesliebhaber dürfen natürlich auch das klassische Rot/weiß nehmen – ist doch klar.