Lust auf einen kleinen Ausflug? Heute nehme ich euch nämlich sehr gern mit nach Österreich – und zwar ins kuschelige Zillertal. Bei sommerlichen 30 Grad habe ich dort kürzlich zwei wunderbar pralle und erlebnisreiche Tage zwischen Berg und Tal verbracht, mich als Nordlicht direkt ein bisschen wie Heidi gefühlt und spannende Leute, vegetarische regionale Küche, Bienenverrückte, Bio-Kühe und wahnsinnig idyllische Landschaften kennengelernt. Wenn ihr bei der Ferienregion bisher (so wie ich) entweder nur an Skifahren im Winter oder an die Zillertaler Schürzenjäger aus Omas Musikantenstadl gedacht habt, könnt ihr jetzt gespannt sein: Zusammen mit Best of Zillertal und den tollen Bloggerettes Simone, Andrea, Tanja und Jasmin habe ich ein paar echte Highlights im sommerlichen Zillertal aufgespürt. Für viel Urlaub im Herzen, zum In-Gedanken-Mitreisen oder Merken und Nachmachen, nech. Seid ihr soweit? Na dann:
Mir haans! (Auf geht’s!)
Das Zillertal – das Wichtigste über die Erste Ferienregion Fügen-Kaltenbach in 60 Sekunden
Bevor wir gleich mit einer Seilbahn ganz hoch auf den Berg fahren und die unglaubliche Aussicht genießen, schnell das Wichtigste über die Region Zillertal. Man will ja schließlich wissen, was einen erwartet.
Das Zillertal liegt 40 km östlich der österreichischen Stadt Innsbruck gar nicht so weit von der deutschen Grenze entfernt und gehört zur Region Tirol. Südlich grenzt das Zillertal direkt an das italienische Südtirol und die Zillertaler Alpen mit dem beeindruckenden Zillertaler Hauptkamm. Der Tal an sich in relativ breit, so dass man den Blick auch angenehm weit schweifen lassen kann und nicht direkt das Gefühl bekommt, zwischen den Bergen eingeklemmt zu werden (als Wahl-Nordlicht überkommen mich sonst manchmal leicht klaustrophobische Anwandlungen, wenn in schmalen Tälern hohe Berge sehr nah rücken).
Das perfekte Urlaubswetter: Im Sommer warm und sonnig, im Winter schön kalt und verschneit
Im Zillertal herrscht ein wunderbar ausgeprägtes Klima: Im Sommer wird es richtig warm und sonnig, um Winter dann schön kalt und verschneit. Darum besticht die „erste Ferienregion“ Zillertal Fügen-Kaltenbach nicht nur mit spannenden Wintersportmöglichkeiten und diversen Seilbahnen, Skilifts und -pisten in den Skigebieten Spieljochbahn und Ski Optimal. Auch in der warmen Jahreszeit wartet ein pralles Paket: 400 km Wanderrouten mit wunderbaren Aussichten auf über 50 Dreitausender, 800 km Fahrradrouten, diverse Natur-Freibäder und Badeseen, Abenteuer- und Kletterparks, Vogel- und Wildtier-Lehrpfade sowie viele andere Ausflugsziele garantieren einen aktiven (Familien-)Urlaub in wunderschöner Natur. Und in den 12 beschaulichen Örtchen der Region warten viele entzückende Häuser, Höfe und Unterkünfte im traditionellen Stil.
Mobil im Zillertal – gut geplant zu Fuß und mit den Öffis. Oder flexibel mit dem eigenen Auto.
Am flexibelsten bewegt man sich im Zillertal mit dem eigenen oder gemieteten Auto. Es gibt zwar auch regelmäßig verkehrende Buslinien, die man allerdings anhand des Fahrplans im Voraus gut planen sollte, um lange Wartezeiten zu vermeiden. Zu Fuß ziehen sich die Wege von Ort zu Ort oft recht lang und werden für Flachlandgewöhnte aufgrund von Steigungen auch unerwartet beschwerlich (das habe ich ausführlich für euch ausprobiert). Innerhalb der pittoresken Ortschaften solle man aber auf jeden Fall einen Spaziergang ohne Auto einlegen. Hier gibt es viele wunderschöne Wege mit lauschig gelegenen, traditionellen Häusern und hübschen Gärtchen zu bewundern. Und natürlich auch nette Gasthöfe, Familienrestaurants und kulinarische Perlen zu entdecken.
Rauf auf den Berg: Mit der Spieljochbahn hoch über allem schweben.
Ich wollte UNBEDINGT mit einer Seilbahn fahren – das hatte ich mir sehr fest vorgenommen. Im Winter gibt es diverse Bahnen, die einem zum Skifahren auf die Berge rund um das Zillertal bringen. Die Spieljochbahn ist allerdings auch den ganzen Sommer über in Betrieb und ein sensationelles Erlebnis. In kleinen Golden für 6-8 Personen wird man sanft über dem Boden schwebend auf knapp 1.900 Meter Höhe „geflogen“. An der Mittelstation ruckelt es einmal kurz – ansonsten schaukeln die Gondeln leicht im Wind, gleiten scheinbar schwerelos am Seil nach oben und enthüllen mit zunehmender Höhe ein großartiges Panorama.
Architektur, Gastronomie, Spielplatz und perfekter Ausgangspunkt für Wanderungen im Zillertal
Oben angekommen, wartet das neu errichtete Mountain-Loft mit seiner spannenden Architektur, die richtig toll in die Landschaft passt. Neben rustikalen Erfrischungen und einem zünftigen Bergfrühstück findet man in dem modernen Gebäude eine Pizzeria, ein Gourmetrestaurant und eine Aussichtsterrasse mit – natürlich – grandiosem Blick auf das Zillertal. Neben der Bergstation wurde ein kleiner See mit Wasser aus einer Bergquelle angelegt. Kinder können hier ausgelassen planschen und spielen oder sich mit einem Floß über das Wasser ziehen. Mein Tipp für Erwachsene: Barfuss im See stehen und die fantastische Kühle des glasklaren Wasser genießen – ein exquisites Vergnügen mit Frische-Garantie und Wahnsinns-Ausblick!
Die Bergstation Spieljoch ist im Sommer ein genialer Ausgangspunkt für Wanderungen in den Bergen. Aber die Fahrt auf den Berg lohnt sich auch ohne Wanderabsichten. Bei einem, zwei, drei kühlen Getränken kann man hier stundenlang verweilen, den grandiosen Blick auf die umliegende Landschaft aufsaugen und dabei viel Sonne und klare Bergluft geniessen. Eigentlich möchte man nie wieder runter vom Berg. Aber es gibt ja noch so viel anderes zu entdecken …
Grandiose Hausmannskost mit regionalen Produkten & aus eigener Schlachtung – richtig gut essen im Wirtshaus Nester.
Wenn man durch das Zillertal fährt könnte man verflixt leicht den Eindruck gewinnen, dass man sich hier am liebsten von Pizza und Pasta ernährt. An sehr vielen Restaurants wird auf großen Schildern augenfällig für das beliebte Familienessern geworben. Na gut. Italien ist ja auch nicht so weit entfernt – quasi nur ein Hüpfer über die Alpen – und wer mag nicht gern Nudeln & Co. Aber da muss es doch noch etwas anderes geben? Gibt es! Ein Highlight für hervorragende regionale Küche ist zum Beispiel das Tiroler Wirtshaus Gasthaus Nester im Örtchen Stumm.
Der Titel „Tiroler Wirtshaus“ ist übrigens ein Prädikat und darf nicht von jedem Wald- und Wiesenrestaurant geführt werden. Nur wer frische Produkte aus der Region für Traditions-Gerichten einsetzt, darf sich so nennen. Und diese Mission nimmt man bei Nester sehr ernst. Die Fleischprodukte für das Restaurant strammen überwiegend aus hauseigener Schlachtung von Bauern und Produzenten aus dem Umland. So kann man in der Speisekarte schon namentlich lesen, bei welchem Bauern das Lamm, Rind oder Schwein aufgezogen wurde und welcher Rasse es angehört. Oder woher Gemüse, Bio-Eier, Pilze oder Beeren stammen. Mehr Regionalität und Transparenz geht nicht. Die Karte liest sich dann auch so gut, dass die Entscheidung ungemein schwer fällt.
Hausgemachte Spezialitäten aus dem Zillertal – zum Sofortessen oder zum Mitnehmen
Aber was man auch immer beim Nester bestellt – das Essen schmeckt köstlich! Als kleiner Gruß aus der Küche wurde mir eine sehr, sehr leckere Schinkencreme mit handwerklich hergestelltem Brot serviert. Danach konnte ich der sauer angemachten Hausmacher Sülze nicht widerstehen. Das Hauptgericht mit Dreierlei vom Lamm kam mit Gemüsen der Saison und einer fantastisch-würzigen Soße. Das Fleisch zerging auf der Zunge. Und in die Soße hätte ich mich selbst auch gern gelegt. Oder gebadet. Dazu gab es eine kleine feine Auswahl auch regionaler Weine.
Im Sommer sitzt man ganz wunderbar unter Bäumen oder Sonnenschirmen auf der großen Terrasse mit Blick auf den Stummer Kirchturm. In der kühleren Jahreszeit kann man in dem gemütlichen, aber nicht überladen dekorierten Gastraum unterkommen. Wenn mag, kann die Spezialitäten der Metzgerei Nester auch mit nach Hause nahmen: s´Ladal bietet direkt neben dem Restaurant handgemachte Spezialitäten aus überwiegend heimischer Zucht und Jagd an. Dazu zählen u.a. Tiroler Schinkenspeck, Rosmarin-Hirschwürste, Lammwurzen, Hirschspeck aber auch Spezialitäten wie Zillertaler Ofenleber.
Wenn’s dann beim Nester so gut schmeckt, dass man am liebsten nie wieder weg möchte – kein Problem. Direkt am Dorfplatz liegen die Nester Apartments & Suites mit moderner Ausstattung in uraltem Gemäuer. Man munkelt übrigens, dass Stumm das schönste Dorf im Zillertal sei. Eine Übernachtung lohnt sich also auf jeden Fall.
Direkt gegenüber vom Wirtshaus Nester liegt dieses urige Lebenmittelgeschäftchen. Sehr gerne hätte ich dort etwas eingekauft – leider war ich ein bisschen spät und der Laden hatte schon geschlossen. Beim nächsten Mal!
Das vegetarische Restaurant Guat´z Essen: Peter Steinhauser kocht auf hohem Niveau mit Produkten aus eigener Permakultur. Und mit bunten Buksen.
Die kochaffigen Zillertaler sind ein kleines bisschen traurig. Bis vor kurzem konnten sie nämlich bei Peter Steinhauser ganz besondere, im Dorf gewachsene, saisonale Gemüse und Kräuter aus seinem Permakulturgarten für zu Hause kaufen. Das geht seit Neuestem leider nicht mehr, denn Peter braucht die gesamte Ernte jetzt für sein vegetarisches Restaurant Guat´z Essen. Und das kam so:
Peter war über 20 Jahre als Koch und Patissier in der Gastronomie unterwegs, bevor der gebürtige Zillertal das besondere Konzept für Gemüseanbau heim in sein Dorf brachte. 2013 gründete er in Zusammenarbeit mit lokalen Gärtnern den Verein „Guat´z Essen“ und legte mit dem Anspruch von regionalem und resourcenschonendem Anbau den ersten Permakulturgarten im Zillertal an.
Das Besondere an Permakulur ist ein nachhaltiges Konzept für Landwirtschaft und Gartenbau, das darauf basiert, natürliche Ökosysteme und Kreisläufe in der Natur genau zu beobachten und nachzuahmen. Anstatt Monokultur zu betreiben (also den Anbau von nur einer Sorte auf großen Flächen), wachen bei der Parmakultur viele verschiedenen Pflanzen nebeneinander und bereichern sich gegenseitig. Der Einsatz von Düngern und Pestiziden wird abgelehnt. Ein funktionierender Permakulturgarten ist ein stabiles Ökosystem, das sich selbst erhalten kann und nur noch minimaler menschlicher Eingriffe benötigt. So braucht eine Permakultur beispielsweise auch in heißen Sommermonaten keine zusätzliche Bewässerung.
Der ambitionierte Plan: Das erste fleischlose Restaurant im Zillertal überhaupt
Die Zusammenarbeit war mit den lokalen Gärtner war fruchtbar – das Konzept ging auf und Peter konnte auf eine immer größere Ernte zurückgreifen und sein Obst und Gemüse sogar verkaufen. Dann fasste er einen neuen ambitionierten Plan: 2018 eröffnete er sein vegetarisches Restaurant mit dem Namen „Guat´z Essen“ und vielen Zutaten aus eigenem Anbau. Übrigens das erste fleischlose Restaurant im Zillertal überhaupt. Zunächst kamen überwiegend Frauen des Dorfes, die das Konzept als höchst willkommene Alternative zur Hausmannskost liebten. Nach und nach kamen dann auch die Männer. Und natürlich Touristen, die eine spannende, kreative und moderne Küche schätzen.
Peter führt uns bei 30 Grad und schönstem Sonnenschein durch seinen prächtigen Garten in direkter Nachbarschaft zum Restaurant und erläutert die Anlage. Gemüse und Kräuter wachsen auf einen gigantischen Spirale, die aufwändig und in vielen Schichten aus Naturmaterialien wie Erde und Stroh angelegt wurde. Darauf sind die verschiedenen Pflanzen planvoll bunt gemischt angesiedelt. Gießen musste er heute trotz der Hitze noch nicht – das regeln die Pflanzen schon von allein.
Später haben wir dann die große Freude, Peters vegetarische Küche (und sein selbstgezogenes Gemüse) in einem abwechslungsreichen saisonalen Menü zu erleben. Wir waren alle begeistert, verbrachten einen wunderbaren Abend und mindestens einer der Teller lag für mich ganz klar auf Sterne-Niveau. Wer also Lust hat, sich im Zillertal neben Pizza, Pasta und der traditionellen Küche kulinarisch ganz besonders verwöhnen zu lassen – das vegetarische Restaurant Guat´z Essen von Peter Steinhauser ist eine herzliche Empfehlung und in jedem Fall einen Besuch wert. Die saisonale Speisekarte wechselt übrigens wöchentlich, sodass keine Langeweile aufkommt.
Leckerer Urlaub auf der Bio-Bauernhof: Kühe, Heumilch, selbstgemachter Joghurt und verdammt gutes Brot auf dem Paulerhof
Satte eineinhalb Stunden verbringt die Jungbäuerin Eva jeden Tag mit dem Gießen ihrer Balkonblumen. Ein Bauernhof im Zillertal ohne Geranien? Undenkbar! Das gehörte sich auf jeden Fall so, informiert uns die quirlige junge Frau. Auch ansonsten hat Eva eine ganze Menge zu tun: Sie kümmert sich um die Bio-Kühe, erntet zusammen mit den anderen Mitgliedern der Familie Lechner das Heu auf den Weiden, kraxelt dafür auch regelmäßig mit Sensen auf steile Abschnitte der zum Bio-Bauernhof gehörenden Alm. Sie schichtete das getrocknete Heu in der Scheune auf, kümmert sie sich um die Feriengäste in den schnieken Ferienwohnungen auf dem Paulerhof, backt frisches Brot und macht Joghurt aus eigener Bio-Milch. Ach ja – und eine Ausbildung zur „Kräuterhexe“ absolviert sie auch gerade erfolgreich, denn Pflanzenheilkunde und Homöopathie wird von den Lechners für die Behandlung der Bio-Kühe ganz groß geschrieben.
Ein florierendes kleines Familienunternehmen mit mehreren Generationen
Der Paulerhof ist ein florierendes kleines Familienunternehmen und Eva übernimmt als jüngere Generationen viele Aufgaben und Pflichten. Das alles wird uns klar, als wir den tiptop gepflegten Hof auf einem kleinen Rundgang kennenlernen, die Kälber in ihren Boxen entzückt streicheln, das Pony mit einer Karotte füttern und einen Blick zu den Milchkühen in den Stall werfen. Der Großteil der Kühe sind allerdings gerade auf der Alm. Dort verbringen sie den Sommer frei grasend hoch oben auf dem Berg. Die Kühe, die jetzt bei den hochsommerlichen Temperaturen im Stell stehen, sind entweder trächtig oder zu alt, um den langen Weg den Berg herauf zu machen und brauchen Schutz vor der Sonne.
Später verwöhnt uns Eva dann noch mit den selbstgemachten Produkten, die sie auch ihren Feriengästen jeden Morgen zum Frühstück serviert: tagesfrischer Joghurt, Butter und verschiedene Käse aus der eigenen Bio-Heumilch, frische Roh-Milch und köstliches Brot. Eine wunderbare Jause, bei der wir alle herzhaft zugreifen. So herzhaft, dass Eva uns zum Schluss glatt noch einen Schnaps aus heimischem Obst ausschenkt. Wir könnten noch ewig bei den Lechners in der Küche sitzen, essen und plaudern. Aber Eva muss dann auch mal wieder weitermachen mit ihrem straffen Tagesplan als Bäuerin. Und auf uns warten auch noch spannende Momente im Zillertal …
Nur Honig um Kopf – die sympathischen Jungimker vom Bienenhof Zillertal schwärmen total für Maja & Co.
Summm …..bsssss … brummmm … ich stehe ganz ruhig und entspannt in einer Wolke von hunderten von Bienen, die mich emsig umflirren. Wenn mir das mal jemand erzählt hätte – ich hätte es selbstverständlich auf keinen Fall geglaubt. Aber hier bin ich nun – mitten im Zillertaler Wald und schaue dem Jungimkern Jacqueline und Daniel Eberharter
über die Schultern. Daniel hat gerade eine Wabenplatte aus einem seiner Bienenstöcke gezogen. Unglaublich viele Bienen sitzen von beiden Seiten auf der Wabe, wuseln geschäftig herum, füllen die kleine Wachskammern mit Honig und verschließen diese anschliessend. Noch nie war ich Bienen so nahe – eine erstaunliche Erfahrung.
Daniel verteilt noch ein wenig Rauch aus seinem Smoker über der Wabenplatte – das beruhigt die Bienen und reduziert das Risiko, dass sie sich vielleicht doch bedroht fühlen und in den Angriffsmodus übergehen könnten. Dabei ist er selber so entspannt und locker, dass sich diese Stimmung auch auf seine Besucher überträgt … und ganz sicher auch auf seine Bienenvölker.
Die Bienen sollen ganz natürlich und ohne jede Belastungen leben
Daniel sucht im Bienengewusel auf der Wabe gerade die Königin. Im Gegensatz zu anderen Imkern kennzeichnet er das wichtigste Mitglied im Bienenvolk nicht mit einer aufgeklebten Nummer. Er möchte, dass seine Bienen ganz natürlich und ohne Belastungen leben. „Stell dir mal vor, du müsstest den ganzen Tag einen 20-Kilo-Rucksack mit der rumschleppen. Da würdest du dich auch nicht gut fühlen. So ähnlich ist das für die winzige Biene und die aufgeklebte Nummer.“ Das ist mir unmittelbar eingängig und nur ein Beispiel für die besondere Art des Imkerns vom Bienenhof Zillertal.
Der Papa der beiden Geschwister war auch schon ein echter Bienenverrückter und hat den Bienenhof Zillertal vor 30 Jahren gegründet. Von ihm haben Jacqueline und Daniel alles über die Arbeit mir den Bienen gelernt. Und als Papa nicht mehr war, haben die beiden das Handwerk mit viel Leidenschaft und Herzblut übernommen.
Den beiden Jungimkern ist eine nachhaltige Haltung der Bienen extrem wichtig. Und das erfordert jeden Tag von morgens bis abends einen erstaunlichen Einsatz und viel Arbeit. Dabei verwenden die beiden nur den Honigüberschuss, den die Bienenvölker anlegen. In jedem Bienenstock gibt es nämlich zwei Etagen – die untere Etage mit den gefüllten Honigwaben überlassen die beiden allein den Bienen als hochwertige Nahrung, nur die obere Überschuss-Etage wird geerntet. Dass die Bienen ihre angelegten Futterreserven selber behalten dürfen ist nicht die Regel. Häufig wird bei der Honigproduktion der gesamte Honig geerntet und den Insekten billige Zuckerlösung als Ersatzfutter gegeben.
Die erntebereiten Honigwaben aus den Bienenstöcken werden in die kleinen Manufaktur in der Ortschaft Strass transportiert. Dort wird obere Wachschicht vorsichtig abgehoben und die Waben anschliessend in eine Schleuder eingespannt. Nur durch die rotierende Bewegung wird der Honig dann aus den Waben kalt geschleudert, gefiltert, nach Sorten sortiert und abgefüllt.
Alle Honigspezialitäten aus der Imkerei kann man in dem kleinen, sehr hübsch eingerichteten Lädchen des Bienenhofs Zillertal probieren und erwerben. Nicht nur fantastische, komplett unterschiedlich schmeckende Honigsorten zählen zum Angebot. Auch Produkte aus Bienenwachs oder Propolis (eine von Bienen hergestellte harzartige Masse mit antibiotischer, antiviraler und antimykotischer Wirkung) sind vertreten. Mein ganz besondere Tipp ist übrigens das köstliche Honigmet, das in verschiedenen Sorten erhältlich ist. Mit etwas Mineralwasser oder Sekt aufgegossen wird daraus ein herrlich erfrischender Sommerdrink. Simone hat da übrigens auch ein tolles Drink-Rezept mit Honig zum Nachbauen im Blog: den Honey Cider Gin Cocktail.
Selbstgemachte Krapfen in der Zillertaler Kochschule: Gemeinsam kochen mach echt glücklich!
So, endlich mal wieder etwas zu Essen! Und zwar dieses Mal stolz selbstgekocht zusammen mit der tollen Silke Haun. Silke bloggt nicht nur auf Fräulein Glücklich und ist eine gefragte Food-Fotografin. Die Wahl-Österreicherin hat obendrein auch noch Glücklich kochen – die Kochschule im Zillertal eröffnet. Die liegt mitten im kleinen Örtchen Stumm, ist sehr modern, hell und freundlich eingerichtet und bietet enorm viel Raum, um sich auch in größeren Gruppen beim Kochen mal so richtig auszutoben.
Bei einem hervorragenden Gläschen Wein machen Silke und unsere kleine Gruppe sich dann an die Arbeit: Wir klöppeln Zillertaler Krapfen selber. Die herzhaften Krapfen werden aus einem simplen Teig hergestellt (den man aber können muss), zu kreisrunden dünnen Teigfladen ausgerollt (das machen die älteren Zillertalerinnen routiniert von Hand, wir nehmen eine Nudelmaschine), mit Graukäse, Kartoffeln, Quark und Kräutern gefüllt und dann in Butterschmalz schwimmend knusprig ausgebacken. Etwas ganz leichtes also. Wer es nachmachen möchte: Das Rezept für Original Zillertaler Krapfen findet man auf Silkes Blog.
Ein gemeinsamer Kochkurs im Urlaub mit regionalen Produkten aus dem Zillertal
Das gemeinsame Kochen von regionalen Spezialitäten war ein sehr gelungener Abschluss des kleinen Sommerausflugs ins Zillertal. Warum nicht auch mal mit der Familie im Urlaub einen entspannten Kochkurs besuchen und etwas über regionale Küche und Produkte lernen? Zumindest muss man hinterher nicht die Küche aufräumen und saubermachen – spitze! Danke liebe Silke für deine Gastfreundschaft und einen wirklich gelungen Abend.
Einen ganz herzlichen Dank an all die tollen Menschen, die wir während der Reise getroffen haben und die sich so viel Zeit für uns genommen haben! Vielen Dank auch an Best of Zillertal für die tolle Organisation und Begleitung vor Ort.
Der transparente Hinweis: Der Artikel ist in Zusammenarbeit mit Best of Zillertal entstanden. In diesen Artikel sind meine persönlichen Reiseerlebnisse und von mir aufgenomme Fotos eingeflossen. Inhaltlich wurde keinerlei Einfluss genommen und ich gebe ausschließlich meine persönliche Meinung wieder. Bestimmte Aktivitäten während der Reise wie z.B. die Seilbahnfahrt oder das Essen im Wirtshaus Nester habe ich selber bezahlt. So, Ihr wisst Bescheid!
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