Sonntagabend, Tatortzeit, die Titelmelodie setzt ein  … Das Gläschen Weißwein oder den GinTonic in der einen Hand, angelt die andere Hand spätestens beim ersten Mord ganz automatisch nach dem Knabberkram. Der Mensch an sich knabbert halt gern. Leider stecken in Chips, Flips und Co. aber ja nicht nur leere Kohlenhydrate und Unmengen gesättigtes Fett, meist enthalten sie auch noch Aromen, Geschmacksverstärker, Soja, Hefen und Würzmittel – eben Dinge, die uns einfach immer weiteressen lassen. Wir können nicht mehr aufhören. Bis die Tüte leer ist.

Mensch, was haben wir da eigentlich für ein Glück, dass es Nüsschen gibt! Nüsse sind die ideale Knabber-Alternative: Sie sind vollgestopft mit pflanzlichem Eiweiss, Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen. Tatsächlich haben sie auch meist einen relativ hohen Fettanteil und damit nicht gerade wenig Kalorien. Aber wir sollten uns davon auf keinen Fall abhalten lassen, sie zu lieben und zu ehren und zu knabbern. Denn die Fette sind zum großen Teil einfach und mehrfach ungesättigt – eben das „gute Fett”. Das wird in unserem Körper für verschiedenste wichtige Funktionen benötigt und mit hohem Energieaufwand verstoffwechselt. Ernährungsphysiologen klatschen bei diesem gesunden Snack begeistert in die Hände.

Immer mehr feine Manufakturen wenden sich daher dem Nüsschen und raffinierten Mischungen und Kompositionen zu. Ein exklusives Vergnügen, das häufig auch einen ebenso exklusiven Preis hat. Die gute Nachricht: Eure persönliche Lieblingsmischung könnt ihr mit ganz wenig Aufwand zu Hause in wenigen Minuten herstellen. Alles was ihr braucht sind Nüsschen und Gewürze. Der Trick: Leicht geschlagenes Eiweiss sorgt dafür, dass die Gewürzmischung  gut haftet. Tobt Euch einfach nach Lust und Laune aus und probiert verschiedene Kombinationen und Geschmacksrichtungen aus.

Ein Tipp: Slow-Carb-Interessierte verwenden am besten Macadamia-Nüsse. Diese enthalten besonders wenig Kohlenhydrate – schaut am besten auf der Packung nach.

Hier kommen unsere amtierenden Lieblings-Nüsschen: Rauchige Paprika-Cashews und Pikante Shouyu-Mandeln.

Und so geht´s für 2 Schüsselchen Knabbernüsse:

Rauchige Paprika-Cashews

1 Bio-Ei trennen und das Eiweiss in eine Schüssel geben. Das Eigelb anderweitig verwenden (Rührei, Zuckerei, Pfannkuchen etc.) Das Eiweiss mit einem Schneebesen halbsteif schlagen (keine Sorge, das dauert maximal 1 Minute). 2 TL geräuchertes Paprikapulver, 1 TL Salz und 1 Prise Chilipulver gut mit dem Eiweiss verrühren. Ca. 150 g Bio-Cashews in die Eiweiss-Würzmischung geben und gut umrühren, bis alle Kerne bedeckt sind.

Ein Blech mit Backpapier auslegen und die Cashews mit einem Löffel aus der Marinade fischen und auf dem Blech verteilen. Im vorgeheizten Ofen ca. 8 Minuten bei 160 Grad backen. Dabei häufiger mal einen Blick in den Ofen werfen: Wenn die Cashews leicht gebräunt sind, die Backofentür öffnen und auskühlen lassen

Pikante Shouyu-Mandeln 

1 Bio-Ei trennen und das Eiweiss in eine Schüssel geben. Das Eigelb … (s.o.). Das Eiweiss mit einem Schneebesen halbsteif schlagen und mit 1 ordentlichen Schuss Sojasoße (Shouyu) und 1 EL extrascharfem Senf gründlich verrühren (die Mischung soll sehr salzig und scharf schmecken – das verliert sich später zum größten Teil). 150 g blanchierte Mandeln zum Eiweiss geben und darin wenden. Kurz durchziehen lassen. Die Mandeln mit einem Löffel aus der Marinade fischen und auf einem mit Backpapier ausgelegtem Blech ca. 8 Minuten bei 160 Grad backen. Wenn die Mandeln leicht gebräunt sind, den Ofen ausschalten und bei geöffneter Tür auskühlen lassen.

Die Nüsse halten sich mehrere Wochen in einer luftdichten Dose.

GourmetGuerilla – Rauchige Paprika-Cashews und Pikante Shouyu-Mandeln