Mel. Buml - Bloggerin, Rezeptentwicklung, Foodfotografie | GourmetGuerilla.de-1857

Mein Projekt #20bis20. Oder: So werde ich in diesem Jahr 20 Kilo abnehmen.

Ich bin ja eine große Freundin von guten Vorsätzen im neuen Jahr. Und dieses Jahr habe ich mir sogar einen ganz schön großen guten Vorsatz vorgenommen: Mein Projekt „20 bis 20“ – ich werde in diesem Jahre 20 Kilo abnehmen. Und ich freue mich total darauf!

Mit und seit meiner Schwangerschaft vor 14 Jahren (oh Gott! Ist das echt schon sooo lange her?) habe ich kontinuierlich lockere 22 Kilo zugenommen. Das hört sich erst einmal wahnsinnig viel an. Und das wäre es vermutlich auch, wenn das ganze über Nacht zu mir gekommen wäre. Aber so bin ich ganz langsam und gemütlich – fast unmerklich – in mein jetziges Ich hineingewachsen. 22 Kilo in 14 Jahren: Das bedeutet gerade mal 1,5 Kilo Gewichtszunahme pro Jahr, also ungefähr 130 Gramm pro Monat oder 4 Gramm pro Tag. Und das ist eine Größenordnung, die auf einer normalen Personenwaage überhaupt nicht auffällt.

Eine derartig schleichende Veränderung wird noch nicht mal im Kleiderschrank krass deutlich, denn über die Jahre wechselt die Garderobe ja immer mal wieder, sodass man in großen Abständen einfach eine Konfektionsgröße „upgradet“. Bis es dann irgendwann zwei, drei oder vier Größen mehr sind.

22 Kilo in 14 Jahren zugenommen – darum muss das wieder weg

So, und jetzt ist es so weit – ich bin genervt. Ich möchte wieder so viel (oder besser so wenig) wiegen wie vor meiner Schwangerschaft. Das ist mein großes Ziel! Nicht, weil ich mich jetzt total unattraktiv, fett und nicht begehrenswert fühle. Ich finde mich an den meisten Tagen sogar sehr ok. Aber ich muss doch zugeben, dass – jetzt, da ich über 40 bin, auweia! –  körperliche Aktivitäten ein Häuchlein anstrengender werden. Und ich von einem zwei Bauchröllchen beim Sitzen eingeklemmt bin.

Natürlich weiß ich auch, dass es für den Organismus, die Gelenke,  körperchemische Prozesse und zur Prävention von Diabetes & Co. besser ist, weniger Gewicht mit sich herumzuschleppen. Außerdem habe ich keinen Bock, dass ich bei der BMI-Skala im adipösen Bereich herumhänge (unfassbar, oder?!). Ja, ok – und weil eine schmalere Taille für mich persönlich auch nicht die unattraktivste Sache der Welt ist. Darum packe ich mein Projekt „20bis20“ jetzt an.

Meine „Diätfallen“ als junge Frau und mein neuer Ansatz

Ich möchte nicht verschweigen, dass ich noch nie zu den zarten Elfenwesen zählte, die schon in der Schule so leicht über Barren schwebten oder beim Bodenturnen durch die Gegend kugelten. Ich war eher etwas normaler gebaut und kam im Sportunterricht nicht sonderlich elegant über das Pferd. Aber trotzdem hatte ich (aus heutiger Sicht) immer eine ganz normale Figur und trieb regelmäßig Sport wie Schwimmen, Rollkunstlauf oder Tanzen.

Natürlich war ich in den Teenagerjahren und auch später als junge Frau besonders kritisch mit mir und insbesondere mein Popo erschien mit immer zu ausgeprägt. Meine Mutter war zudem immer sehr schlank und figurbewusst und hat mich ermutigt, es mit Diäten zu versuchen. So habe ich also eine – für die 80er- und 90er-Jahre – total normale Diätkarriere eingeschlagen und über die Jahre die üblichen Erfahrungen gesammelt: Kohlsuppen, SlimFast und andere Eiweißdrinks, später dann auch vegetarische Ernährung, Trennkost, Montignac, Säure-Basen, Low Carb usw.

Die längerfristig angelegten Ernährungskonzepte haben sogar für eine Zeit prima funktioniert. Bis zu einem gewissen Punkt, an dem ich nicht mehr abgenommen habe – egal wie sehr ich mich auch anstrengte und sogar vermehrt Sport trieb. Meist war ich dann mit 3-4 Kilo Gewichtsabnahme schon ganz zufrieden und sagte mir, dass mein Körper vermutlich seinen eigenen Setpoint (sein natürliches Gewicht) hat und davon nicht weiter runter will.

Unterm Strich schwang da dann irgendwann die Erkenntnis mit, dass Diäten für meinen Körper nicht funktionieren. Für andere mag es den magischen Schlüssel zu einem schlanken Model-Körper geben. Für mich nicht. Aber das hat mich damals dann auch nicht großartig belastet, denn in einem nicht gertenschlanken Körper kann man bekanntlich ebenfalls fantastisch leben und erfolgreich sein.

Erst in den letzten Jahren ist mir durch meine intensivere Beschäftigung mit Essen, Kochen, Ernährung und verschiedenen Ernährungsformen immer mehr klar geworden, welchen lustigen Mix aus falschen Ernährungswahrheiten, ungenauem Allgemeinwissen und – natürlich – perfiden Marktingbotschaften ich damals in meinem Kopf gesammelt habe. Und warum ich damals mit den Diätkonzepten überhaupt nicht erfolgreich sein konnte.

Ein Aha!-Erlebnis in Sachen Ernährung und Abnehmen

Eine echte Bereicherung bei meiner Recherche und ein toller Aha-Effekt war das Buch Fettlogik überwinden* von Dr. Nadja Herrmann. Mit 150 Kilo Körpergewicht selber sehr stark übergewichtig, hat die Ernährungswissenschaftlerin angefangen, sich auf eine ganz neue Art mit dem Thema zu beschäftigen. Anstatt den gängigen, von Medien und teilweise auch von Medizinern vertretenen Glaubenssätzen in Sachen Abnehmen zu vertrauen, hat sie oft zitierte Studien und Arbeiten zum Thema noch einmal intensiv durchgearbeitet.

Dabei hat sie genau analysiert, was da von wem, wie und warum mit welchem Ergebnis untersucht wurde. Das Resultat ist zum Teil mehr als niederschmetternd: Viele der für uns unumstößlichen Ernährungs-Tatsachen sind falsch interpretiert oder schlichtweg nicht haltbar und blockieren eher massiv auf dem Weg zu einem gesunden Körpergewicht. Nadja hat diese blockierenden Glaubenssätze über Bord geworfen und in der Folge über 80 Kilo abgenommen.

Nadja entlarvt in ihrem Buch nach und nach all die falschen Fakten und Ernährungsmythen, die jeder von uns in langen Jahren auf die eine oder andere Weise verinnerlicht hat und wirft den Leser schließlich auf eine ganz einfache, logische Formel zurück: Wenn du mehr isst, als du verbrauchst, nimmst du zu. Wenn du weniger isst, als du verbrauchst, nimmst du ab.

Fast erschreckend banal  – aber mit durchschlagender Wirkung

So erschreckend banal dieser Schluss auch erscheinen mag, er räumt mit vielen (marketinggetriebenen) Mythen, Legenden sowie komplizierten Diätvorschriften auf und gibt den Abnehmwilligen etwas ungemein wichtiges zurück: die ganz einfache Kontrolle und Verantwortung für ihr Gewicht. Dabei gibt es keine besonderen Regeln, verbotene Lebensmittel oder sonstige Korsetts. Vergiss die Tageszeit, die Anzahl der Mahlzeiten und Kohlenhydrate, kaputte Stoffwechsel, Superfood oder das richtige Zauberpulver aus der Apotheke. Nichts davon beeinflusst deinen Abnahmeprozess. positiv oder negativ. Allein die Energie aka Kalorien, die du zu Dir nimmst, entscheidet darüber, was du wiegst.

Zunächst kann es natürlich sehr hart sein zu akzeptieren, dass es (fast) keine naturgegebenen oder mystischen Gründe gibt, die einem das Abnehmen unmöglich machen. Aber das Wissen, dass weder die Genetik, der eigene Körper oder das Universum einen aktiv daran hindern, sein Ziel zu erreichen, wirkt auf viele sehr befreiend und motivierend. Auf mich übrigens auch. Man kann all die im Kopf existierenden Barrieren beiseite räumen und einfach loslegen. Und aus eigener bisheriger Erfahrung kann ich sagen: es funktioniert prima.

Mein persönlicher Projektfahrplan #20bis20

Ich bin von Natur aus ein ungeduldiger Mensch. Wenn ich mir etwas vorgenommen habe, möchte ich nicht ewig rumdaddeln, sondern es anpacken und zeitnah Ergebnisse sehen. Um bei der Stange zu bleiben ist es für mich wichtig, jede Woche ein kleines, aber deutliches Minus auf der Waage zu erzielen.

Getreu dem Motto „Wenn du weniger isst, als du verbrauchst, nimmst du ab“ muss ich dafür lediglich weniger Kalorien aufnehmen, als ich verbrauche. Dabei sind grundsätzlich alle Lebensmittel und Mahlzeiten rund um die Uhr erlaubt. Ich muss nur genau darauf achten, welche Nährstoffe und wieviel Energie in meinem Mahlzeiten, Getränken und Snacks stecken. Kurz: Ich werde Kalorienzählen. Das klingt vielleicht erst einmal etwas antiquiert und unsexy – aber das Zählen erlaubt mir, die volle Kontrolle und den Überblick über den Prozess (und den Erfolg!) zu behalten.

Die voraussichtliche Abnahme per Kaloriendefizit lässt sich prima nach dieser Formel im Voraus errechnen:

  • 1 Kilo Fett hat 7.000 Kalorien.
  • Um ein Kilo Fett abzunehmen muss ich 7.000 Kalorien weniger essen, als ich verbrauche.
  • 1 Woche hat 7 Tage
  • Um 1 Kilo Fett in einer Woche abzunehmen, muss ich also pro Tag 1.000 Kalorien einsparen.
    (Das angestrebte Defizit und die Abnahme kann und muss natürlich an die individuellen Bedürfnisse einer Person angepasst werden.)

Mein täglicher Kalorienverbrauch liegt zwischen 2.000 (eher inaktive Tage) und 2.900 (ziemlich aktive Tage). Um mein Kaloriendefizit und die Abnahme zu erreichen, kann ich also pro Tag zwischen 1.000 und 1.900 Kalorien zu mir nehmen. Im Mittel liegt die tägliche Kalorienaufnahme bei mir also ungefähr bei 1.500 Kalorien, um pro Monat ca. 3-4 Kilo abzunehmen. Rein rechnerisch müsste ich dann also spätestens im Juli mein 20-Kilo-Abnahmeziel erreicht haben. Mal schauen, was das Leben so dazu sagt.

Da das korrekte Schätzen von Kalorien in Mahlzeiten so gut wie unmöglich ist, werde ich für einen optimalen Überblick ein digitales Ernährungstagebuch führen. Mein Fitnesstracker bietet in der zugehörigen App eine sehr einfach zu bedienende Ernährungsdatenbank, zeichnet gleichzeitig Bewegung sowie Kalorienverbauch auf und spuckt mir die Bilanz jederzeit Schwarz auf Weiß auf mein Handydisplay. Eine echte smarte Lösung, um nicht (zu leicht) ins Schummeln zu geraten und über den Tag immer zu wissen, wo man steht!

Hey, wird das hier jetzt etwa so ein Abnehm- und Fitnessblog?

Nix da – alles bleibt wie es ist. Dafür liegen mir leckere Gerichte, die glücklich machen, viel zu sehr am Herzen. Da ich aber ja weiß, dass viele Leute da draußen zum neuen Jahr gute Vorsätze fassen (was ich übrigens total toll und richtig finde!), wollte ich mein Vorhaben und den Ansatz einfach mal öffentlich machen und mit euch teilen. Denn Bloggen ist ja bekanntlich das Gegenteil von „alles für sich behalten“. Und wenn ich es schon allen erzähle, kann ich nicht so leicht einen Rückzieher machen, wenn der innere Schweinehund aufbegehrt, nech. Auf dem Blog geht es auf jeden Fall weiter mit leckeren Rezepten aus echten Zutaten – eventuell sind die dann auch mal kalorienoptimiert, sodass sie in meinen Fahrplan passen. Aber lecker aber leichter essen schadet ja eigentlich nie, gell.

Gemeinsam ist man stärker leichter! #20bis20

So, und jetzt sagt mir, was ihr von der ganzen Sache haltet. Vielleicht seid ihr ja auch gerade dabei, euer Gewicht zu optimieren und möchtet euch darüber austauschen. Oder ihr habt die Hoffnung schon fast aufgegeben und findet hier einen neuen Impuls. Das würde mich wahnsinnig freuen!

Wie findet ihr meinen Ansatz? Macht ihr etwas ähnliches oder alles ganz anders? Soll ich euch sporadisch auf dem Laufenden halten, wie es bei mir läuft und wie meine Fortschritte sind? Oder würden euch meine wichtigsten Lerneffekte in Sachen Abnehm-Blockaden interessieren? Wollt ihr wissen, wie genau jetzt meine Mahlzeiten aussehen und wie ich meine Kalorienbilanz im Defizit halte?  Dann sagt einfach Bescheid.

Ich freue mich sehr darauf, von euch zu hören – per Kommentar, Mail, bei Facebook oder Instagram

Und inzwischen habt es lecker 

P.S.: Hier gibt es Updates zum Projekt und leckere Rezepte zum Abnehmen.

Mel. Buml | GourmetGuerilla.de-1873
Fotos: Nina Witte
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